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Articles in Category: Lektüre

Gesellschaften im Angesicht der Pandemie

Impfen, ja oder nein?

Li Wenliang wurde bekannt, weil er schon frühzeitig die Gefahren der durch die neue Coronavirus Variante SARS-CoV-2 verursachten Lungenentzündung COVID-19 erkannte und seine ärztlichen Kollegen davor warnte. Er wurde dafür von den chinesischen Behörden wegen „Verbreitung von Gerüchten“ gemassregelt. Li erkrankte später im Verlauf der COVID-19-Pandemie selbst an einer Lungenentzündung und starb im Alter von 33 Jahren an den Folgen dieser Infektion.

Angst und Macht

Neoliberalen Transformationsprozesse haben unmittelbar spürbare negative Folgen.

Die neoliberalen Transformationsprozesse haben unmittelbar spürbare negative Folgen vor allem für diejenigen, die zum unteren Bereich der Einkommens- und Vermögensskala gehören. Ihre längerfristigen Folgen betreffen allerdings uns alle, da diese Prozesse unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören. Da dies der Bevölkerung nicht verborgen bleibt, ist eine massive Manipulation des Bewusstseins notwendig. Dabei spielt die systematische Erzeugung gesellschaftlicher Ängste eine ganz besondere Rolle. Aus macht-technischer Sicht haben Ängste den Vorteil, dass sie leicht zu erzeugen sind und sehr viel tiefergehende psychische Auswirkungen auf unser Handeln und unser Nichthandeln haben als beispielsweise Meinungen. Da Angst in der menschlichen Evolutionsgeschichte ein Wirkfaktor ist, dem bei der Regulierung sozialer Beziehungen und bei der Errichtung sozialer Ordnungen eine wichtige Rolle zukommt, lässt sich genau diese Funktion auch manipulativ zur Sicherung von Herrschaft nutzen.

Die psychotische Gesellschaft

Wie wir Angst und Ohnmacht überwinden

Selbstmordattentäter, Geflüchtete, populistische Präsidenten, das Klima, eine durchökonomisierte Welt… Der krisenhafte Zustand, in dem wir stecken, hat viele Gründe. Und er betrifft schon lange nicht mehr nur das Sichtbare, sondern er reicht tief in das Unsichtbare hinein: in das Soziale, in den Umgang mit uns selbst, den anderen und der Welt. Alles haben wir zum Marktwert degradiert. Das Resultat, so Ariadne von Schirach, ist eine psychotische Gesellschaft, deren Mitglieder unfähig sind, angemessen und wertschätzend miteinander umzugehen. In diesem Vortrag mahnt sie, uns an unsere Würde, unsere Träume und unsere Verantwortung für unser eigenes und unser gemeinsames Leben zu erinnern.

Die Macht der Kränkung

Vielen menschlichen Problemen liegt eine Kränkung zugrunde. Denn Kränkungen greifen unsere Selbstachtung, unser Ehrgefühl und unsere Werte an. Sie treffen uns im Innersten, wirken lange nach, können uns aus der Bahn werfen und uns krank machen, oder sogar zu Verbrechen und Kriegen führen. Über Kränkungen spricht man nicht, oft sind sie uns nicht einmal bewusst, obwohl sie so viel Unheil anrichten. “Besonders intensiv hat sich mir die Macht der Kränkung in meiner Tätigkeit als Kriminalpsychiater und Gerichtsgutachter gezeigt. Bei zahlreichen Mördern, Räubern oder Attentätern war kein anderes Motiv als tiefe Gekränktheit zu finden.“, so Reinhard Haller. Er beschreibt, welche Macht Kränkungen auf uns ausüben können und wie es gelingen kann, seelische Verletzungen zu verarbeiten.

The worm and the tree

Procol Harum 1977

The worm and the tree

Eine kleine Geschichte ums Werden und Vergehen. Sympathisch schlicht aus einer Zeit der großen Umbrüche in der Rockszene. Nicht nur deshalb mag ich auch solche Musik, die nicht laut schreiend auf sich aufmerksam macht. Sie lässt sich entdecken. Sie atmet zwar etwas Vergangenheit, ist aber in ihrem Wesen zeitlos. Artpop aus der ersten Reihe, damals wie heute. Eine Einladung zum Nachdenken und träumen oder ganz einfach zum Zurücklehnen und geniessen.

Von Gutenberg zu Gates

In seinem Tagebuch hat Sören Kierkegaard niedergeschrieben, dass Voraussicht eigentlich der Blick zurück ist, eine Widerspiegelung der Zukunft, die sich dem Auge erschließt, wenn es den Blick auf die Vergangenheit richtet. Neil Postman sah das Verschwinden der Kindheit kommen und fürchtete, dass wir uns zu Tode amüsieren. In diesem Vortrag plädiert er dringend für den Blick in die Vergangenheit, um Lösungen für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und einen Weg aus der „digitalen Wahnwelt“ zu finden. Professor Dr. Neil Postman lehrte Medienökologie an der New York University in Manhatten und war der wohl bekannteste Kritiker der modernen Medien- und Konsumwelt. Eindringlich warnte er vor unkritischer Technikgläubigkeit und prophezeite Bildungsverlust und Werteverfall im digitalen Zeitalter. Er starb im Jahr 2003.

Die Menschheit schafft sich ab

Seit 4,5 Milliarden Jahren zieht die Erde ihre Bahn um die Sonne. Das Leben entwickelte sich später, und erst seit rund 160.000 Jahren gibt es den aufrecht gehenden Homo sapiens. Mit Ackerbau und Viehzucht, Rodungen und Bewässerung griff er in die Natur ein, vermehrte sich und besiedelte selbst entlegenste Gegenden. In den letzten 2000 Jahren hinterließ das „Anthropozän“ immer tiefere Spuren. Wissenschaft und Technik haben seit der Industriealisierung die Erde fest im Griff. Sei es die Ausbeutung der Bodenschätze, die Verpestung der Lufthülle, die Veränderung des Klimas, Wasserverschmutzung bis zur Kernspaltung oder unsere ausufernde Wohlstands-Verschwendungssucht. Energiehunger und virtuelles Kapital treiben einen zerstörerischen Kreislauf an. Und dabei werden wir immer mehr ... Wie können wir diesen Teufelskreis durchbrechen?

Ich habe es eilig

Übersetzt aus dem Portugiesischen

Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe, zu leben, als ich bisher gelebt habe.

Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schachtel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst es mit Vergnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, beginnt es, sie wirklich zu genießen.

Ich habe keine Zeit für endlose Treffen, bei denen die Statuten, Regeln, Verfahren und internen Regelungen besprochen werden, in dem Wissen, dass nichts erreicht wird.

Ich habe keine Zeit mehr, absurde Menschen zu ertragen , die ungeachtet ihres Alters nicht erwachsen sind.

Ich habe keine Zeit mehr, mit Mittelmäßigkeiten umzugehen.

Ich will nicht in Versammlungen sein, in denen aufgeblasene Egos aufmarschieren.

Ich dulde keine Manipulierer und Opportunisten.

Ich ärgere mich über Neider, die versuchen, Fähigere in Verruf zu bringen, um sich ihre Plätze, Talente und Errungenschaften anzueignen.

Leute diskutieren keine Inhalte, nur Überschriften.

Meine Zeit ist zu kurz um Überschriften zu diskutieren.

Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile …

Ohne viele Süssigkeiten in der Packung…

Menschen, die über ihre Fehler lachen können, die sich nichts auf ihre Erfolge einbilden.

Die sich nicht vorzeitig berufen fühlen und die nicht vor ihrer Verantwortung fliehen.

Die die menschliche Würde verteidigen und die nur an der Seite der Wahrheit und Rechtschaffenheit gehen möchten.

Ich möchte mich mit Menschen umgeben, die es verstehen, die Herzen anderer zu berühren.

Menschen, die durch die harten Schläge des Lebens lernten, durch sanfte Berührungen der Seele zu wachsen.

Ja … ich habe es eilig … mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann.

Ich versuche, keine der Süßigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwenden …

Ich bin mir sicher, dass sie köstlicher sein werden, als die, die ich bereits gegessen habe.

Mein Ziel ist es, das Ende zufrieden zu erreichen, in Frieden mit mir, meinen Lieben und meinem Gewissen.

Wir haben zwei Leben und das zweite beginnt, wenn du erkennst, dass du nur eins hast.

Finanzblasen verständlich erklärt!

Chin Meyer, Kabaretist

Als Spekulationsblase, auch Finanzblase oder Blase (von englisch: speculative bubble, economic bubble, financial bubble) wird in der Makroökonomie eine Marktsituation bezeichnet, in der die Preise eines oder mehrerer Handelsgüter (zum Beispiel Rohstoffe oder Lebensmittel), Vermögensgegenstände (Immobilien und Wertpapiere wie zum Beispiel Aktien oder Anleihen) bei hohen Umsätzen über ihrem inneren Wert (auch: Fundamentalwert oder intrinsischer Wert) liegen. (Wikipedia)

Schluss mit den falschen Vorschriften.

Wichtig ist, was uns berührt

Lebe ich gesund? Trinke ich zu viel Bier? Esse ich genug Obst? Treibe ich genug Sport? Wie ist mein persönlicher Wasserverbrauch? Ständig kommen uns „Experten“ mit guten Ratschlägen und Vorschriften, wie wir unser Leben führen sollten. Eine Studie nach der anderen, ein Ratgeber jagt den Nächsten.
„Es reicht!“ meint Werner Bartens und empfiehlt uns, uns endlich wieder auf die eigenen Instinkte und Gefühle zu verlassen und das zu tun, was unser Inneres und unsere Erfahrung uns sagen.

Eigensinn

Eine Tugend gibt es, die liebe ich sehr, eine Einzige. Sie heißt Eigensinn. – Von all den vielen Tugenden, von denen wir in Büchern lesen und von Lehreren reden hören, kann ich nicht so viel halten. Und doch könnte man alle die vielen Tugenden, die der Mensch so erfunden hat, mit einem einzigen Namen umfassen. Tugend ist: Gehorsam Die Frage ist nur, wem ich gehorche. Nämlich auch der Eigensinn ist Gehorsam. Aber alle anderen, so sehr beliebten und belobten Tugenden sind Gehorsam gegen Gesetze, welche von Menschen gegeben sind. Einzig der Eigensinn ist es, der nach diesen Gesetzen nicht fragt. Wer eigensinnig ist, gehorcht einem anderen Gesetz, einem einzigen, unbedingt heiligen, dem Gesetz in sich selbst, dem „Sinn“ des „Eigenen“.

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!

Die den Sturm ernten

Wie der Westen Syrien in Chaos stürzte

Assad und seine Verbündeten sind verantwortlich für die Katastrophe in Syrien – so lautet die Mehrheitsmeinung. Doch freigegebene Geheimdienstdokumente und geleakte E-Mails von Entscheidungsträgern zeigen, so Michael Lüders, dass Assad dem Westen schon lange vor Beginn des Krieges im Jahr 2011 ein Dorn im Auge war. Westliche Kräfte versuchten gezielt, Assad zu entmachten. Und Europa erlebt gegenwärtig die Kehrseite dieser „Politik des Regimewechsels“: Flüchtlingsströme und eine erhöhte Terrorgefahr durch radikale Islamisten.

Elitendemokratie und Meinungsmanagement

Hat sich die Vorstellung vom "mündigen Bürger" überlebt?

Die Idee der Demokratie entsprang aus der Bemühung, eine gesellschaftliche Organisationsform zu finden, die am ehesten einen inneren (und äußeren) Frieden gewährleistet. Demokratie beruht auf der Idee, dass die Bürger zur politischen Selbstbestimmung befähigt sind. Inzwischen ist die Komplexität moderner Gesellschaften so groß geworden, dass kein Einzelner sie mehr zu erfassen vermag. Hat sich damit das demokratische Leitideal überlebt? Rainer Mausfeld erörtert diese Frage anhand der Kontroverse zwischen Walter Lippmann und John Dewey, zwei der bedeutendsten politischen Intellektuellen des vergangenen Jahrhunderts. Lippmann hielt die Idee des mündigen Bürgers‘ für eine Fiktion und plädierte für eine von Experten gelenkte Elitendemokratie. Dewey hingegen band die Frage der politischen Mündigkeit an die Voraussetzung eines freien und unverzerrten öffentlichen Debattenraumes. Diese Kontroverse ist auch für ein Verständnis der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen erhellend.

Die Zukunft ist ethisch – oder gar nicht

Der Begriff Ethik - eigentlich die Lehre vom richtigen Handeln - wird heute gerne und häufig, auch von Wirtschaftsführern und Politikern, benutzt. Dabei scheinen uns die Grundwerte und -normen des Zusammenlebens und der Verantwortung vielerorts verlorengegangen zu sein. Umweltzerstörung, Armut, Gewalt und Risikotechnologien bedrohen die Lebensgrundlagen und die Lebensqualität von immer mehr Menschen. Hans Ruh beschreibt, dass die Probleme nicht vorrangig materieller, sondern geistiger Natur sind. Weltweite Armut beispielsweise könnte beseitigt werden. Nicht Mangel an Materiellem, sondern fehlende geistige Orientierung verhindert Lösungen. Der Vortrag ist ein Plädoyer für eine tief greifende geistige Neuausrichtung, um Wege zu einer überlebensfähigen, menschenwürdigen Gesellschaft finden zu können.