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Ohne Pflicht kein Recht!

Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

Die Pflicht hat keinen guten Ruf: Sie klingt nach Müllsortieren und Abwasch. Tatsächlich sind wir aber darauf angewiesen, dass Menschen ihre Pflicht tun – in ihren privaten Beziehungen wie innerhalb unseres Staates. Richard David Precht redet uns deshalb ins Gewissen.

Dass der moderne Fürsorge- und Vorsorgestaat Pflichten gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern hat, ist im allgemeinen Bewusstsein tief verankert. Dass die Bürgerinnen und Bürger dem Staat und der Gemeinschaft umgekehrt auch verpflichtet sind, wird gern ausgeblendet. Der Philosoph Richard David Precht kritisiert in seinem neuesten Buch «Von der Pflicht. Eine Betrachtung» diese einseitige Sichtweise: Die Bürger verstünden sich heute primär als Kundinnen und sähen den Staat als Dienstleister, der ihnen Sicherheit garantieren, die Altersvorsorge organisieren und das Gesundheitssystem am Laufen halten soll.

Eine Gemeinschaft kommt aber nicht aus ohne Bereitschaft zur Solidarität. Und ein Rechtsstaat ist auf Bürgerinnen und Bürger angewiesen, die sich an Regeln halten. Was in der Pandemie bereits für Reibung sorgte, wird mit Blick auf Klimawandel und Digitalisierung erst recht herausforderungsreich. Barbara Bleisch diskutiert mit dem deutschen Starintellektuellen, ob Pflichtbewusstsein tatsächlich die Tugend der Stunde ist.

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Über den Autor

Richard David Precht

(* 8. Dezember 1964 in Solingen) ist ein deutscher Philosoph und Publizist. Er ist Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg und Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seit dem großen Erfolg mit Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? wurden seine Bücher zu philosophischen oder gesellschaftspolitischen Themen Bestseller.

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